(Stuttgart) Die Transformation Neuseelands von einem Agrarland zur einer Dienstleistungsgesellschaft ist in vollem Gange.

Besonders dynamisch, so die Rechtsanwältin Bianca Mueller, LL.M. (Wellington), Leiterin des VDA Headoffices “New Zealand” und deutschsprachige Anwältin und Enrolled Solicitor in Wellington / Neuseeland, ist das Wachstum in der IT Branche und dem Telekommunikationssektor (sog. ICT Branche). Die ICT Branche wächst in Neuseeland so schnell, dass es an allen Ecken an hochqualifiziertem Personal fehlt und das obwohl der ICT Sektor derzeit nur 5% des BIP ausmacht (Die neuseeländische Wirtschaft befindet sich trotz globaler Finanzkrise, Erdbeben und Dürre im wirtschaftlichen Aufschwung: Gesamtes BIB 2013: NZ$ 181.1 Milliarden; geschätztes Wachstum für 2013: 2.7%).

Der IT Sektor allein wuchs seit 2002 um jährlich 10 % (Stand Juli 2013). Investitionen in der IT Industrie sind gefragt, denn der sogenannte weightless export, also der Export von Innovation und Ideen, ist angesichts Neuseelands relativer geographischer Isolation, eine gute Idee. Erfolgreiche und kreative start-ups wie zum Beispiel Orion Healthcare, Xero und Green Button haben es vorgemacht und eine ganze Armada an neuen dynamischen und erfinderischen IT start-ups versuchen es Ihnen gleich zu tun.

Typischerweise spezialisieren sich neuseeländische IT Unternehmen auf die Entwicklung von IT Lösungen für einen speziellen Industriesektor (z.B. Gesundheitswesen im Falle von Orion Health) oder spezifische Geschäftsoperationen (z.B. Online Buchhaltung im Falle von Xero). IT Unternehmen die eine Marktnische gefunden und sich dort etablieren, haben eine große Kapazität für Skalierbarkeit (capacity to scale rapidly).Die Gewinnmargen und das Wachstumspotential sind dementsprechend hoch.

• E-Government Neuseeland

Der Bedarf an IT Dienstleistungen ist in Neuseeland mitunter deshalb hoch, weil sich die öffentliche Hand ganz dem e-Government verschrieben hat (sog. Better Public Service Programme).

Schon jetzt ist es üblich ausschließlich über email Verträge abzuschließen und Behörden-„Gänge“ elektronisch über ein Online-Identifizierungssystem abzuwickeln (RealMe). Bis Ende 2017 sollen alle Neuseeländer in der Lage sein, alle Transaktionen mit Ämtern in elektronischer Form abzuwickeln (Result
Area 10

: New Zealanders can complete their transactions easily with government in a digital environment). Seit Ende 2012 können die Kiwis sogar ihren Reisepass online verlängern lassen und ihre biometrischen Daten über eine verschlüsselte Internetverbindung übermitteln. Deshalb hat die öffentliche Hand, einen großen Bedarf an IT Dienstleistungen. IT Projekte werden im Wege des öffentlichen Vergabeverfahren an Privatunternehmen aus dem In- und Ausland vergeben).

• Innovationspolitik in Neuseeland

Innovation wird in Neuseeland ganz besonders mit Wirtschaftswachstum und einer Steigerung des gesellschaftlichen Wohlstandes des Inselstaates verbunden. Die Innovationspolitik ist daher auch in Neuseeland ein zentrales politisches Thema.

Die Regierung treibt deshalb die (De)-Regulierungsreform weiter voran und vereinfacht, überarbeitet und konsolidiert wichtige Wirtschaftsgesetze (sog. business law reform). Dazu gehört auch die Reform des Patentrechts auf dessen Inhalt und Gestaltung, Neuseelands dynamisch-wachsende IT Branche aktiv Einfluss genommen hat. Außerdem wird das Wirtschaftsrecht zwischen Neuseeland und Australien weiter aneinander angeglichen um den Wettbewerbsvorteil zu erhöhen und die Geschäftsführungskosten gering zu halten.

• Ausländische Investoren in Neuseelands IT Industrie

Ausländische Investoren und Unternehmer sind in Neuseeland willkommen. An ungefähr 29 % der neuseeländischen IT Unternehmen, die sich auf die Entwicklung von IT Systemen spezialisiert haben, sind ausländischen Investoren beteiligt. Davon sind 21 % der ausländischen Beteiligung größer als 50% am gesamt Unternehmen.

Neuseeland ist aber nicht nur an finanziellen Investitionen interessiert, sondern auch am Austausch von Know-How und wie die Knappheit an qualifizierten IT Leuten zeigt, auch auf die Anwesenheit von sog.Business Migrants angewiesen. Investitionen ab 1,5 Millionen $NZ in sog. acceptable investments (Staatsanleihen, Aktien etc.) können die Grundlage für eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis sein. Aber auch Investitionen in geringerer Höhe können zu einem Aufenthaltsrecht in Neuseeland führen. Die Long-Term Business und die Entrepreneur Categories wollen ausländische Unternehmer dazu ermutigen, sich hier in Neuseeland selbständig zu machen.

Zur Zeit zieht das Wirtschaftsministerium (Ministry of Business Innovation and Employment) im Rahmen der Business Growth Agenda eine Reform der Einwanderungsvorschriften in Erwägung, um das Land für ausländische Investoren noch attraktiver zu machen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Frage auf welche Weise höhere Anreize geschaffen werden können für ausländische Direktinvestitionen und Risikokapital in start-ups.

Rechtsanwältin Mueller riet, in allen Zweifelsfällen rechtlichen und / oder steuerlichen Rat in Anspruch zu nehmen, wobei sie dazu u. a. auch auf die im VDA – VERBAND DEUTSCHER ANWÄLTE e. V. – www.verband-deutscher-anwaelte.de – organisierten deutschsprachigen Anwälte und Anwältinnen verwies.

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:

Bianca Mueller
Rechtsanwältin / Enrolled Solicitor
Leiterin des Headoffices „New Zealand“ des VDA VERBAND DEUTSCHER ANWÄLTE e. V.
Tel.:  +64 4 39 000 30

Fax: +64 21 1345 267

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